Psoriasis, Psoriasis guttata oder Windpocken?
Auch Kinder können von Psoriasis betroffen sein.
Hat ein Elternteil Psoriasis, erhöht sich das Risiko der Kinder um 25%. Wenn beide Elternteile
betroffen sind, steigt das Schuppenflechte-Risiko sogar auf bis zu 75%. Meistens treten die ersten Stellen
bei Kindern im Alter zwischen 15 und 25 Jahren auf – in Einzelfällen kann
sich die Schuppenflechte auch schon bei Babies und Kleinkindern zeigen.
Doch wie erkennt man, ob ein Kind Psoriasis hat? Die Symptome unterscheiden sich wenig von denen
bei Erwachsenen: an der Haut bilden sich rote, gut abgegrenzte Flecken, manchmal mit silbrig-weißen
Schuppen. Häufig jucken diese Stellen auch. Am häufigsten betroffen sind Ellbogen, Knie, die Steißregion und
die behaarte Kopfhaut.
Kinder und Jugendliche haben häufig eine Form, die bei Erwachsenen nur sehr selten ist – Psoriasis guttata. Bei dieser Variante treten keine Schuppen auf, sondern viele kleinere rote Punkte, die an Wassertropfen erinnern und über den gesamten Körper verteilt sind. Manchmal wird sie darum auch mit Windpocken verwechselt. Auslöser einer Psoriasis guttata kann allerdings eine Streptokokken-Infektion sein, also z.B. eine Mandel-, Mittelohr- oder Halsentzündung. Doch so schnell diese Form der Schuppenflechte auftreten kann, so rasch verschwindet sie in den meisten Fällen auch wieder. Nach einigen Wochen heilt die Psoriasis guttata ab und die jungen Patient*innen zeigen keine Symptome mehr.
Chronische Schuppenflechte oder Röschenflechte?
Trotzdem sollte man die Haut weiter beobachten und bei Unsicherheiten auch einen
Hautarzt oder eine Hautärztin aufsuchen. Denn es könnte durchaus den Beginn einer
chronischen Schuppenflechte bedeuten oder sich um eine ganz andere Erkrankung
handeln, z.B. eine Röschenflechte (Pityriasis rosea). Auch hier ist eine vorhergehende
Infektion als Ursache wahrscheinlich. Diese gutartige Hauterkrankung tritt meistens im
Frühjahr oder Herbst auf und breitet sich meistens vom Rumpf schubartig aus. Der
Oberkörper ist am häufigsten betroffen, manchmal aber auch Arme und Beine. Außer
Juckreiz gibt es selten Beschwerden und in den meiste Fällen heilt die Röschenflechte
von selbst wieder ab. Um ganz sicher zu gehen, sollte aber eine Hautärztin oder ein
Hautarzt eine genaue Diagnose stellen. Nur Expert*innen können feststellen, ob es
sich wirklich um Röschenflechte oder Psoriasis handelt.
Kind sein mit Psoriasis
Egal ob vorübergehende Psoriasis guttata oder chronische Schuppenflechte, sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene brauchen eine individuell abgestimmte Therapie für ein möglichst beschwerdefreies Leben mit Schuppenflechte. Aber damit allein ist es nicht getan: ein offener Umgang und umfassende Informationen über die Erkrankung, Therapiemöglichkeiten, Pflegetipps und der regelmäßige Austausch mit Gleichaltrigen – egal, ob selbst betroffen oder nicht – sind gerade für Heranwachsende besonders wichtig.
Tipps
Kinder mit Psoriasis brauchen und profitieren besonders von einem zwanglosen Umfeld, in dem sie sich mit ihrer Erkrankung frei bewegen können. Stress, Sorgen und Ängste können die Krankheitsschübe verstärken und damit zu noch mehr Belastung führen. All das gilt es zu vermeiden.
Auch Ärzt*innen können unterstützen und beraten!